Page 43 - Schulprogramm September 2022 FINAL
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rung des Lernsettings im Hinblick auf den adäquaten Umgang mit Störungen und

               unangemessenem Verhalten erforderlich.
               Im Unterrichtsgeschehen sind Bilden und Erziehen untrennbar miteinander verbun-

               den.  Die  Schülerinnen  und  Schüler  werden  durch  tägliche  Rückmeldungen  unter-
               stützt und begleitet, damit sie ihr Arbeits- und Sozialverhalten aufbauen und reflektie-

               ren  lernen.  Dies  geschieht  u.a.  durch  den  Einsatz  einer  Lernampel,  Lob,  positive
               Verstärkung, Ermunterung und  bei Bedarf  zusätzliche  individuelle  Verhaltenspläne.

               Dies trägt dazu bei Lern- und Verhaltenserfolge zu erzielen und eine aktive Mitarbeit

               zu installieren. Durch das zeitweise Besprechen von persönlichen Zielsetzungen mit
               der Schülerin oder dem Schüler können sie eine positive Selbstregulation langfristig

               erwerben.
               In der Unterstufe der Martinusschule können die Interventionsstrategien in den Be-

               reichen  Diagnostik,  Förderpläne  und  Unterricht  im  Rahmen  von  „classroom  ma-
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               nagement“  umgesetzt werden.



               Ritualisierter Tagesablauf

               Alle Unterstufenklassen setzen einen ritualisierten Tagesablauf um.
               1. Unterrichtsblock:

                      •  Ankommen, Begrüßung

                      •  klassenübergreifender Frühsport in der Aula, klasseninternes Kurzfrühstü-
                          cken,

                      •  Organisatorisches: Datum und Tagesplan

                      •  Erste gemeinsame Arbeitsphase mit möglicher innerer Differenzierung
                      •  Frühstückspause in der Klasse


               1  „classroom management
               Unter classroom management sind alle Aktivitäten zu verstehen, die Lehrkräfte unternehmen, um eine Lernum-
               gebung zu gestalten, die sowohl curriculares als auch emotionales und soziales Lernen ermöglicht (vgl. Evertson
               u. Weinstein 2006, S. 47). Eingebunden ist hier ein Konzept von classroom management, welches sich an die
               Forschungen von Carolyn Evertson (2006, 2012) anlehnt. Sie beschreibt insgesamt 11 Dimensionen des class-
               room managements die zur Ausgestaltung einer Lernumgebung zur Förderung kooperativen Arbeitens beitragen.
               Das  Ziel  ist  ein  gemeinsam gestalteter  Rahmen,  der  Schülerinnen  und  Schülern  (individuell)  strukturierte  Ler-
               numgebungen schafft, die ihnen bestmögliche Lern- und Entwicklungschancen bieten.
               Mit Hilfe des classroom managements kann ein Orientierungsrahmen für alle Lerner geschaffen werden, der nicht
               nur für mehr aktive Lernzeit im Sinne des kognitiven Lernens sorgt, wie Helmke mit unterschiedlichen internatio-
               nalen Studien belegt, sondern auch Schülerinnen und Schülern eine unterstützende Struktur zur erfolgreichen
               Bewältigung von Lernprozessen bietet (vgl. Helmke 2009, S. 174).
               Im Sinne einer wirksamen Lernförderung auch für Schülerinnen und Schüler mit einem entsprechenden Unter-
               stützungsbedarf ist diese Strukturgebung eine grundlegende Voraussetzung für förderlichen Unterricht (vgl. Heim-
               lich u.a. 2016, S. 15).“
               Zitat von: https://www.schulentwicklung.nrw.de/cms/inklusiver-fachunterricht/lernumgebungen-
               gestalten/classroom-management/classroom-management.html

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